Haben Hunde eine Seele? Und wenn ja, gibt es für sie ein Leben nach dem Tod?
Gestern starb der Hund meiner Eltern und ich muss sagen, es hat mich mehr getroffen, als ich es für möglich gehalten hätte. Immerhin 15 Jahre lang war er Teil der Familie Aksak und auch wenn er mir zuhause gerne den Schlaf oder den letzten Nerv raubte, war er eben Teil des Familienlebens. Und er hatte ja auch seine guten Seiten. So ehrlich muss ich sein.
Denn er hatte Charakter. Er war ein kleiner Yorkshire-Terrier, aber wann immer ihm ein größerer, jüngerer Hund beim Spaziergehen blöd kam, stand er seinen Hund. Auch als ihm einer dieser Jünglinge einmal sogar die Hüfte brach, war er tollkühn genug, ihm wieder die Stirn zu bieten, weil das eben seinem sturen Charakter entsprach.
Als ich im Jänner für längere Zeit zuhause in Kufstein war, sah ich natürlich, dass Blacky mittlerweile alt und schwerfällig geworden war. Er sah fast nichts mehr, roch schlecht, hörte kaum und zog seine rechte Vorderpfote nach. Aber auch wenn es ihm zusehends schwer fiel, tat er das, was er immer tat: Er begrüßte dich an der Haustür, kam frühmorgens ins Zimmer, sah nach dem Rechten und holte seine Streicheleinheiten ab.
Ich weiß nicht, ob Hunde eine Seele haben. Aber Blacky hatte Charakter. Und wenn es ein Leben nach dem Tod für solche Hunde gibt, dann wünsche ich ihm, dass er auf elysischen Feldern das tun kann, was er geliebt hatte zu tun: Viel schlafen, viel essen und seinem Umfeld den Schlaf oder den letzten Nerv rauben.
In diesem Sinne:
Gute Reise, kleiner Soldat.